Am 29. Januar 2025 hatte unsere Klasse 10a die besondere Gelegenheit, am Workshop „Social Media und Meinungsbildung“ teilzunehmen. Dieser fand im VIP-Bereich des Paderborn Stadions statt und wurde von Dorian Weiß im Rahmen des Projekts „Lernort Stadion“ des SC Paderborn geleitet.
Ein spielerischer Einstieg
Zum Auftakt spielten wir das Gruppenspiel „Werwolf“, um die Stimmung aufzulockern und das Teamgefühl zu stärken. Danach wurden wir gefragt, welche Themen auf unseren Social-Media-Feeds auftauchen. Jeder von uns schrieb seine individuellen Themen auf Karteikarten, die anschließend auf einer Pinnwand gesammelt wurden. Gemeinsam sortierten wir die Karten, was spannende Diskussionen über unsere persönlichen Interessen und den Einfluss sozialer Medien auf unsere Wahrnehmung anregte.
Wie funktioniert ein Algorithmus?
Ein besonders anschaulicher Teil des Workshops war die Erklärung der Funktionsweise von Algorithmen. Mithilfe von verschiedenfarbiger Wolle wurde dargestellt, wie sich Inhalte auf Social-Media-Plattformen verbreiten. Jede Farbe stand für ein bestimmtes Thema – durch das Verbinden der Wollfäden entstand ein Netzwerk, das veranschaulichte, wie Algorithmen gezielt Inhalte an bestimmte Nutzer weitergeben. Dieser praktische Ansatz half uns zu verstehen, warum wir auf unseren Feeds immer wieder ähnliche Beiträge sehen und welche Mechanismen dahinterstecken.
Auf Entdeckungstour – die Actionbound-Rallye
Nach dieser intensiven Phase ging es weiter mit einer Actionbound-Handyrallye durch den VIP-Bereich des Stadions. Mithilfe von QR-Codes, die an verschiedenen Orten versteckt waren, mussten wir knifflige Fragen beantworten und spannende Quizaufgaben lösen. Dies brachte nicht nur Bewegung in den Workshop, sondern vertiefte auch spielerisch unser Wissen zum Thema Social Media.
Die Schattenseiten sozialer Medien
Im Anschluss sprachen wir über die psychologischen Auswirkungen sozialer Netzwerke. Dabei ging es unter anderem um Dopamin, das als „Glückshormon“ durch Likes und Interaktionen freigesetzt wird, sowie um die sinkende Aufmerksamkeitsspanne durch schnelle und kurzweilige Inhalte – besonders auf Plattformen wie TikTok. Diese Reflexion zeigte uns, wie stark soziale Medien unser Verhalten und unsere Konzentrationsfähigkeit beeinflussen können.
Ein eindrucksvolles Video zum Abschluss
Zum Abschluss sahen wir uns das bewegende Kinderschutz-Video der Telekom „Nachricht von Ella“ an. Der Kurzfilm machte uns bewusst, welche Gefahren und Risiken mit unüberlegtem Verhalten in sozialen Netzwerken verbunden sein können. Das Video regte uns dazu an, unseren eigenen Umgang mit Social Media zu hinterfragen und bewusster mit digitalen Inhalten umzugehen.
Fazit
Der Workshop war eine sehr wertvolle und augenöffnende Erfahrung, die jeder Mensch einmal machen sollte – besonders unsere Generation Z. In einer Zeit, in der soziale Medien unser Denken, Handeln und unsere Wahrnehmung der Realität massiv beeinflussen, ist es essentiell, sich kritisch mit diesen Plattformen auseinanderzusetzen.
Ich habe selbst nur Instagram (als Social-App auf meinem Handy) und betreibe einen YouTube-Kanal (@elmedinnyt). Snapchat, Twitter usw., habe ich vor Jahren gelöscht, weil ich den Sinn hinter der App einfach nicht verstehe – für mich ist sie reine Zeitverschwendung. Besonders TikTok lehne ich aus mehreren Gründen strikt ab. Meiner Meinung nach fördert die Plattform ein ungesundes Streben nach Status und Anerkennung, was sich in zahllosen Slideshow-Videos zeigt, in denen Jugendliche die schönsten Momente ihres Lebens inszenieren, um möglichst viel Bestätigung zu erhalten. Doch die Realität sieht oft ganz anders aus. Zudem beobachte ich, dass rechtsextreme Inhalte und extremistische Strömungen auf TikTok ein enormes Problem darstellen. Diese gefährlichen Entwicklungen werden oft unterschätzt, obwohl sie enorme Auswirkungen auf die Meinungsbildung haben können.
Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, dass Länder wie Albanien und Australien eine sehr klare Haltung gegenüber TikTok und co. zeigen. Diese Nationen haben Maßnahmen ergriffen, um die Plattform zu regulieren und in manchen Fällen sogar zu verbieten, um ihre Gesellschaften zu schützen. Jedes Land sollte diesem Beispiel folgen, denn wir müssen unsere jüngeren Generationen vor den negativen Auswirkungen dieser Plattformen schützen.
Ich bin der Überzeugung, dass TikTok in Deutschland – und eigentlich auf der ganzen Welt – verboten werden sollte. Social Media sollte generell erst ab 18 Jahren erlaubt sein, wie es in einigen anderen Ländern bereits umgesetzt wurde. Junge Menschen sind oft nicht in der Lage, sich gegen Manipulation, toxische Trends oder gefährliche Ideologien zu schützen. Ein höheres Mindestalter würde helfen, unsere Gesellschaft langfristig vor den negativen Auswirkungen sozialer Medien zu bewahren.
Der Workshop hat mir gezeigt, dass meine Entscheidung, bewusst mit Social Media umzugehen, richtig war – und ich hoffe, dass viele andere aus meiner Generation ebenfalls anfangen, ihr Nutzungsverhalten zu hinterfragen.
Verfasst von Elmedin Vrankaj, 10a